Bewusstsein
Erweitertes Bewusstsein = Erweiterte Fähigkeiten
Die Erweiterung unseres Bewusstseins ist die reale Erweiterung unserer Fähigkeiten und Möglichkeiten – als Individuen, aber auch als Kollektiv.
Der Begriff Bewusstsein ist in der Führungs- und Managementarbeit noch nicht sehr verbreitet, obwohl er das Potential birgt, nicht nur viele Probleme zu lösen, sondern sie auch ökonomischer zu lösen. Es ist eine Sache unserer „ZDF-Kultur“, dieses Potential nicht zu nutzen, aber ganz klar ein Fehler. Der Fehler wird begangen, wenn die Information die ausgetauscht wird, auf Zahlen, Daten, Fakten (ZDF) reduziert wird (ein Zeichen von Angst und Ego). Bemerkenswert ist das auch insofern, dass die öffentliche Meinung sagt, wir würden heute im „Informationszeitalter“ leben. Ich gebe nicht sehr viel auf solche Definitionen, da Information schon immer eine der wichtigsten Ressourcen und Handlungs-Initiatoren war. Die alten Kulturen pflegten Informationssysteme wie die Scouts der Nordamerika Indianer, die Läufer der Inkas und sogar die Pyramiden der antiken mexikanischen Kulturen, die durch den Einfall der Sonne wussten, wann die Saat auf die Felder zu bringen war. Wenn unsere Vorfahren es schon wussten und wir unser Zeitalter durch Information charakterisieren, erscheint es noch absurder, dass einfach ein Teil der Information, die Intuition, das Gefühl, der feine Anteil des Bewusstseins, fast systematisch ignoriert und abgeschnitten wird.
Selbstverständlich ist das nicht überall so und erfolgreiche Menschen und Organisationen nutzen sehr bewusst ihre Intuition. Begriffe wie „intuitive Intelligenz“, „kollektive Intelligenz“ oder „Schwarmintelligenz“ haben es ja auch in die Fachliteratur und in die wissenschaftliche Analyse geschafft. Und trotzdem tut sich die Mehrheit sehr schwer damit. Das liegt an zwei Gründen:
- Die Unwissenheit, bzw. die fehlende Erfahrung damit und
- die Angst-Kultur, die in den Organisationen sehr dominant ist.
In Organisationen, in denen die Mitarbeiter und Führungskräfte sich damit beschäftigen, sich zu rechtfertigen und ihre Entscheidungen zu verteidigen, wird die Kommunikation und die Information auf das reduziert, was rein offensichtlich erkennbar ist. Das führt einerseits zu einer Vereinfachung der Information, die wesentliche Teile abschneidet und Informationsverluste erzeugt, andererseits dazu, dass Situationen viel später erkannt werden und deutlich mehr Energie aufgewendet werden muss, um sie zu „managen“.
Kulturell fördert die Angst-Kultur auch das Verschleppen von Lösungen. Manager rühmen sich dafür, ein großes Problem gelöst zu haben und lassen sich dafür heldenhaft feiern, obwohl ihre eigentliche Arbeit daraus besteht, diese Probleme überhaupt nicht aufkommen zu lassen. Das ist ein klarer Mangel an persönlichen und/oder auch kollektivem Bewusstsein. Oder, was nicht weniger schlimm ist, ein klarer Mangel an Kompetenz. Als Krisenmanager erlebe ich das regelmäßig. Es ist einfacher zu „re-agieren“ als zu agieren und letztendlich einfacher auch eine Re-Aktion zu rechtfertigen als eine Aktion.
Die Lösung hierfür ist das Entwickeln und Kultivieren von Bewusstsein als Individuum und auch als Gruppe/Team/Organisation. Es benötigt Bewusstsein als Fähigkeit an sich, sowie das Bewusstsein für die gemeinsame Zusammenarbeits-Kultur um zu erkennen, wie effektiv das Potential der Intuition, der Achtsamkeit und der Früherkennung genutzt werden.
In einer Organisationskultur, die auf Vertrauen und auf Beiträgen basiert, wird dieses Potential automatisch genutzt, was die Organisation leistungsfähiger macht. In Organisationen, in denen Information ausschließlich über die Hierarchiekette transportiert wird, kann dieses Asset nicht genutzt werden, da der Entscheider in vielen Fällen keinen direkten Kontakt zur Informationsquelle hat und die intuitive Stärke nicht genutzt werden kann.
Ein wesentliches Prinzip der Organisationsgestaltung besteht darin, sicherzustellen, dass der Entscheider direkten Kontakt zur Quelle der Information hat. Da das nicht immer einfach praktisch umgesetzt werden kann, muss der Hebel der Organisationskultur genutzt werden, in dem man das Bewusstsein schärft, Achtsamkeit praktiziert und das Vertrauen aufbaut, Information möglichst verlustfrei weiterzugeben.
Die folgende Grafik stellt qualitativ die Zusammenhänge dar:
Nehmen Sie gerne die Grafik als Vorlage, um die Situation Ihrer Organisation oder auch Ihre persönlichen Fähigkeiten hinsichtlich Bewusstsein und Intuition zu betrachten. Diese Fähigkeiten erreichen wir nicht einmalig und abschließend, sondern sie entfalten ihre Wirkung weil wir sie pflegen.
Gerne unterstützen wir Sie dabei, dieses Prinzip auch bei Ihnen zu stärken und zu pflegen.