Marco Theiss

Brückenbauer mit Leidenschaft für
Flugzeuge & Innere Energiearbeit

Ein paar persönliche Worte

Ich wurde im Jahr 1974 in der Stadt Puebla in Mexiko geboren. Seit über 3 Generationen sind meine Vorfahren teilweise Deutsche und teilweise Mexikaner gewesen, sodass ich ein zweisprachiges Umfeld hatte, in dem ich aufgewachsen bin. Das hat dazu geführt, dass ich das Gefühl hatte, keine klare kulturelle Herkunft zu haben. Dieser Zusammenhang wurde mir erst sehr viel später bewusst und hat mir die Fähigkeit gegeben, mich sehr gut in unterschiedliche Kulturen einzufühlen.

Ich wuchs in Mexiko auf und war bis zur 10. Klasse auf der Deutschen Schule in meiner Heimatstadt. Die Oberstufe machte ich an der Deutschen Schule in Mexiko City, wo ich mit dem deutschen Abitur abschloss. Danach ging ich nach München, wo ich mir meinen Berufstraum erfüllen wollte und an der Fachhochschule Flugzeugbau studierte. Das Studium schloss ich 1998 ab und begann meine berufliche Laufbahn damals bei Fairchild-Dornier in Oberpfaffenhofen bei München, wo ich bereits neben dem Studium Tätigkeiten als Praktikant, Werkstudent und Diplomand absolviert hatte.

Es geschafft zu haben, von Mexiko nach Deutschland zu kommen und mir den Lebenstraum zu erfüllen, Ingenieur für Flugzeugbau zu werden, war ein besonderes Ereignis. Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar dafür, dass sie mich in diesem, aus mexikanischer Perspektive exotischen Vorhaben ganz stark unterstützt und gefördert haben.

Eine sehr prägende Erfahrung für mich als Berufsanfänger war, dass die Kollegen im Flugzeugbau, zu denen ich meine gesamte Kindheit und auch im Studium ganz ehrfürchtig hinaufschaute, nicht einfach damit beschäftigt waren mit Freude ihrer Aufgabe nachzugehen. Nein, sie verbrachten vielmehr Zeit damit sich gegenseitig zu reiben und sich wichtig zu machen. Ich konnte mich dieser Angelegenheit nicht komplett entziehen, da ich mit wachsenden Aufgaben zunehmend auf Widerstände von Kollegen traf. Mir fiel ihre ablehnende Grundhaltung auf, die sie zum Teil mit absurdesten Begründungen untermauerten. Dennoch gab es auch immer wieder einen Kollegenkreis, in dem das Ziel und die Freude zur Sache im Vordergrund standen. Ich hatte einen unmittelbaren, wenn auch subjektiven Vergleich zu beiden Arbeitsweisen und der Leistungsunterschied war so extrem. Es war mir ein Rätsel, warum es sich Unternehmen leisten, so viel Energie zu verschwenden. Und auf der Mitarbeiterseite konnte ich feststellen, wie deren Widerstände sie unglücklich machten und sie teilweise sogar völlig ausbrannten.

Von da an wurden Führung und Zusammenarbeitskultur meine Herzensangelegenheit. Ich befasste mich intensiv mit Themen zu Organisationspsychologie, Führung, Management und persönlicher Entwicklung.

Mit Beginn meines Studiums in Deutschland begann ich auch mit dem Kampfsport. Ich hatte als Kind kein gutes Selbstwertgefühl. Kampfkunst, übte eine sehr große Faszination auf mich aus und der Wunsch in mir wuchs mir den Weg zu Selbstkontrolle, Stärke, mehr Respekt und Durchsetzungsfähigkeit zu bahnen. In Mexiko traute ich mich nicht,  in das Training zu gehen. Meine Mitschüler erzählten, dass sie von den Lehrern oder älteren Schülern, die ihre Situation ausnutzten, geschlagen wurden. Mit der Unterstellung, dass es in Deutschland gesitteter zugeht, begann ich mit Karate. Ich fand den Weg zu den inneren Kampfkünsten und der inneren Energiearbeit. Sie begleiten mich bis heute und sind zu einem wesentlichen Bestandteil meiner persönlichen Entwicklung geworden.

Meine Erkenntnis aus heutiger Sicht

Der größte Hebel zu Erfolg und Zufriedenheit ist es, zu erkennen, dass wir uns überwiegend selbst im Wege stehen.

Wir müssen uns primär darum kümmern, unsere inneren Widerstände aufzulösen. Entscheidend sind der Mut und die Entschlossenheit uns innerlich zu betrachten und zu verändern. Immer mehr Methoden zu lernen bringt nichts. Der Schlüssel ist, sich selbst kennen zu lernen. Die Lösung für uns als Personen aber auch als Gruppen sind Selbsterkenntnis, ein gewisses Niveau an „persönlicher Meisterschaft“ und die Offenheit bzw. Bereitschaft, Hilfe von außen anzunehmen. Durch meine liebe Partnerin Karin Zettl bekam ich Impulse, ohne die ich viel von dem, was ich heute erreicht habe, sicher nicht gemeistert hätte. Sie zeigte mir mit viel Liebe und Geduld, dass ich mir immer wieder selbst im Weg stand. Sie sagt auch, dass die Liebe alles zusammenhält. Dass ohne Wahrheit keine Liebe möglich ist. Das sind richtige und weise Worte, für die ich auch einstehe. Ohne Wahrheit und Wahrhaftigkeit ist keine gesunde Beziehung, keine gesunde Entwicklung und keine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich.

Persönliche Meisterschaft bedeutet für mich die Stärke und den Mut zu haben, für Werte einzustehen, Verantwortung zu übernehmen, unsere Ängste zu überwinden und damit Führungskraft zu sein. Kultur steht aus meiner Sicht für ein Miteinander und Füreinander, dem anderen die Hand reichen und wieder auf den Weg geleiten, wenn dieser einmal daneben getreten ist. Anders werden wir die Herausforderungen nicht bewältigen, die uns als Gesellschaft und auch als Organisation bevorstehen. In diesem Sinne ist es mir eine Freude meine Erfahrung des Wachstums und der inneren Entwicklung trainierbar zu machen und weiterzugeben.

Meine beruflichen Stationen in Kürze

 

1974 – 1993
Geboren und aufgewachsen in Puebla, Mexiko
Sprachen: Deutsch, Spanisch, Englisch.

1993 – 1998
Studium an der Fachhochschule München mit Abschluss Dipl.-Ing. (FH) für Fahrzeugtechnik
mit Schwerpunkt Luftfahrzeuge

1998 – 2002
Ingenieur für Konstruktion und Berechnung von Flugzeugstrukturen und Kabine – Angestellt
Gesamtflugzeugerfahrung, Projektleitung, Produktverantwortung

2003 – 2007
Abteilungsleiter für Entwicklung von Flugzeugstrukturen und Kabine – Angestellt
Flugzeugzulassung, Organisationsentwicklung, Krisenmanagement

2008 – 2009
Entwicklungsleiter für Strukturen / Chief Engineer Structures – Angestellt
Interimsmanagement, Krisenmanagement, Recovery

2010 – 2013
Senior Manager Engineering – Angestellt
Interimsmanagement, Insolvenzverwaltung, Turnaround

2013 – heute
Selbständiger Unternehmer für die Gestaltung von Organisationskultur – Führung – Management
Interim Management – Training – Consulting

2016 – heute
Gründung der Theiss Cooperations GmbH – Änderung der Unternehmensrechtsform von Einzelunternehmen in GmbH
Weitere Details zu meinen Projekten als Interim-Manager und Referenzen auf Anfrage