Was ist eigentlich Transformation? Und was ist das Schwierige daran?
Transformation ist eine Veränderung. Nachher ist anders als vorher. Das bedeutet, dass wir das Alte loslassen müssen. Leider machen wir das
oft nicht. Wenn das Alte nicht losgelassen wird, kann das Neue nicht eintreten. In diesem Falle verschwendet man seine Energie damit, auf der Stelle zu treten. Dies führt unweigerlich zu Spannung, Frustration und Energieverlust.
Das alles ist ein normaler Prozess. Transformationen sind große Herausforderungen und es ist sinnlos, sie mit Gewalt und Aggression
anzugehen. Das essenzielle Problem bei der Transformation ist die Angst, die wir alle vor Veränderung haben. Angst ist etwas ganz Natürliches und sie zu ignorieren führt nur zur Verlagerung von Problemen.
Um diese Herausforderung zu meistern gibt es einen Uralten und sicheren Weg. Der Weg der aufrichtigen Gemeinschaft! Alle Menschen haben Emotionen, Ängste, Freuden, und ob wir es wollen oder nicht, sind wir alle zerbrechlich. Ohne den Halt der Gemeinschaft schaffen wir es nicht!
Im Unternehmen wird die Gemeinschaft durch Organisationstrukturen in gewisser Weise erzwungen. Aber das ist keine richtige
Gemeinschaft, sondern eben eine Organisation. Führungskräfte in diesen Organisationen sind sehr oft von der Gemeinschaft isoliert. Sie führen aufgrund ihrer formellen Macht, und nicht auf Augenhöhe. Das führt notwendigerweise zur Isolation, was noch schlimmer wird, wenn es innerhalb der Führungsebenen Streitigkeiten gibt. Dann steigen das Isolationsverhältnis und auch die Angst vor Veränderungen. Ob wir wollen oder nicht – die Angst wird auch als Signal oder Information in die Organisation getragen, was zu Spaltungen und Energieverlusten führt. Die Organisation verliert den Blick für das Wesentliche.
Transformation findet nur mit Vertrauen statt.
Sogar Ärzte raten von Behandlungen ab, wenn man dem Arzt nicht vertraut. Wenn Transformation als Marketing Instrument verwendet wird, um eigentlich weiter zu machen wie bisher, ist das Vertrauen verspielt. Transformation muss ernst gemeint sein.
Auch Gemeinschaft muss ernst gemeint sein. Sie muss ehrlich und aufrichtig sein, sonst kann kein Vertrauen entstehen. Gemeinschaft ist auch nichts, was man einfordern oder konsumieren kann. Gemeinschaft ist, was entsteht, weil jeder seinen Beitrag leistet. Gemeinschaft fordert uns heraus, als Individuen etwas Wertvolles beizutragen. Das ist die Idee der Co-Operation auf Augenhöhe, von Mensch zu Mensch. Dann wird auch verständlich, warum Transformation kein Projekt ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess.
Um erfolgreich zu sein muss eine Organisation regelmäßig die ‚Menschlichkeit‘ pflegen. Als Individuen und auch als Gemeinschaft. Menschlichkeit ist unser größtes Potential.
Ihr Marco Theiss
